(c) Karo Krämer

 

Die Traumatherapie wurzelt in einem integrativen Verständnis von neurophysiologischen und psychischen Interaktionen, die durch ein überwältigendes Trauma – Ereignis (Typ I, Monotrauma) oder durch langanhaltende Belastungen durch sich wiederholende Trauma – Ereignisse (Typ II) entstehen können. 

Trauma – Ereignisse können umweltbedingt und zufällig sein. Der Fachbegriff hierfür ist: akzidentiell. Als Beispiel sind Naturkatastrophen oder Unfälle genannt. An Trauma – Ereignissen können auch andere Personen beteiligt sein. Die Fachbegriffe hierfür sind:  (hu)man – made – disaster oder interpersonell. Beispiel: jegliche Form von einmaliger oder sich wiederholender starker Gewalteinwirkung durch eine andere Person.

Es heisst: Nicht jedes Trauma – Ereignis führt zwangsläufig zu Trauma – Reaktionen. Im Folgenden sind potenziell traumarisierende Ereignisse definiert.

Mögliche Trauma – Ereignisse

  • Psychische Gewalt
  • Körperliche Gewalt
  • Sexualisierte Gewalt
  • Zeuge*in von Gewalt sein
  • Vernachlässigung
  • Verlusterfahrung
  • Bindungstrauma
  • Umweltkatastrophen
  • (Cyber-)Mobbing/Stalking
  • Diskriminierung, Ausgrenzung
  • Kriegs- und Fluchterfahrung
  • Transgenerationale Traumatisierung

Wichtig: Ob Trauma – Ereignisse zu Trauma – Reaktionen führen, sollte sorgfältig beobachtet und geprüft werden. Screenings, umfassende Anamnesen und gute Differenzialdiagnostik können Aufschluss darüber geben, ob es sich um Traumafolgestörungen handelt oder nicht. Im Folgenden sind einige Belastungssymptome definiert, die auf Trauma – Reaktionen hinweisen können.

Mögliche Symptome und Belastungsanzeichen

  • Ängste
  • Flashbacks
  • Hyperarousal
  • Hypervigilanz
  • Strake körperliche Anspannung
  • Innere Unruhe
  • Schlafstörungen, Albträume
  • Dissoziationsphänomene 
  • Überwältigende Gefühle 
  • Gefühl von innerer Leere
  • emotionale Taubheit
  • Depressive Verstimmungen
  • Substanzmittelmissbrauch
  • Erschöpfung 
  • Orientierungslosigkeit 
  • Fehlende Zukunftsperspektiven
  • Verlust von Vertrauen 
  • … und mehr 

Traumatherapie

Ich biete eine Synthese aus folgenden traumatherapeutischen Ansätzen:

  • Eye Movement Integration (EMI)
  • Übungen aus dem Spektrum des Eye Movement Desensitization and Reprocessing 
  • Arbeit mit Persönlichkeitsanteilen und dem inneren Kind
  • Körperlich – emotionale integrative Therapie
  • Kunsttherapie
  • Kreatives Schreiben

Unter anderem soll Folgendes in der Therapie wieder gestärkt werden:

  • Selbstvertrauen auf Basis einer sicheren Selbstwahrnehmung
  • Vertrauensbildung in Mitmenschen durch die Gestaltung von gesunden und bindungssicheren Beziehungen 
  • Selbstsicherheit auf der Basis eines guten Gespürs für eigene Bedürfnisse 
  • Selbstsicherheit durch das Spüren und Setzen lernen von Grenzen 
  • Neue Reaktionsmöglichkeiten in Stresssituationen durch selbstbestimmtes und selbstwirksames Handeln
  • Verbundenheitsempfinden durch eine stabile Selbst – Beziehung und Beziehung zur Mitwelt 
  • Selbstwirksamkeitserleben durch das Steuern oder Anhalten von starken Gefühlszuständen oder Gedankenmustern 
  • Allgemeine Stabilisierung durch das Erkennen von „Traumawirbeln“ (Psychoedukation) und akuten Selbsthilfemöglichkeiten uvm.

Basierend auf wissenschaftlichen Grundlagen anerkannter Psychotraumatolog:innen und Wissenschaftler:innen (Dr. Peter Levine, Prof. Gerald Hüther, Prof. Luise Reddemann, Pete Walker, Michaela Huber oder Bessel van der Kolk M.D.), habe ich einen interdisziplinären Ansatz in bindungssensibler Traumatherapie entwickelt. Regelmäßig bilde ich mich in diesem Wissenschaftsgebiet weiter. 

Traumatherapie Kosten 

Eine Traumatherapie wird nicht über gesetzliche Krankenkassen finanziert, es sei denn sie findet Anwendung als Zusatzverfahren bei einer Tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie. Die Verfahren sind im Folgenden genannt: Katathymes Bildereleben und EMDR.

In meiner Praxis können nur einzelne Gebührenpositionen durch private Zusatzkrankenversicherungen und private Krankenversicherungen finanziert werden. Dies ist bei den jeweiligen Krankenversicherungen in Erfahrung zu bringen. Des Weiteren kann die Therapie nach einer positiven Einzelfallprüfung über Fonds wie beispielsweise den FSM (Fonds Sexueller Missbrauch) oder beispielsweise das OEG (Opferentschädigungsgesetz) finanziert werden.

Ich arbeite mit Jugendämtern in Berlin-Brandenburg zusammen. Nach dem KJHG (Kinder-Jugendhilfe-Gesetz) können Kosten für eine Traumatherapie von Kindern und Jugendlichen bis zum 18. Lebensjahr übernommen werden. Des Weiteren können diese Leistungen vom 18. – 21. Lebensjahr weiter bewilligt werden. Dieser Antrag erfordert eine Anmeldung beim und Kooperation mit dem Jugendamt. Ich begleite und berate in dieser Zeit auch Eltern, Pflegeeltern, betreuende Fachkräfte in Wohnprojekten oder alleinerziehende Personen. Die Kosten können vom Jugendamt übernommen werden, das wird im Einzelfall geprüft.

In meiner Gemeinschaftspraxis in Tempelhof arbeite ich mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen. In meiner Praxis in Kreuzberg arbeite ich mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen tiergestützt. Der kleine Therapeut heißt Twix.

Die Traumatherapie findet in deutscher oder in englischer Sprache statt. Sprachmittler*innen für Arabisch, Farsi und Türkisch können bei einer Erstberatung auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden. 

Erwachsene: 95 Euro pro 55 Minuten

Kinder/Jugendliche: 75Euro pro 55 Minuten

Sozialpreise sind auf Anfrage möglich (ALG I und II – beziehende Personen, gering Verdienende, Student*innen und weitere nicht genannte Personen, denen der Zugang zur sozialen Teilhabe deutlich erschwert ist).

„If the house of the world is dark, love will make a window.“ (Rumi)

Traumapädagogik

In den Traumapädagogik – Schulungen werden Grundlagen der Psychotraumatologie, wie wir eine gesunde und professionelle Bindungssicherheit in Beziehungen herstellen können und Psychologische-Erste-Hilfe-Maßnahmen für Belastungssituationen vermittelt. Auch wird die Bedeutung von Kooperation/Zusammenarbeit zwischen Bezugspersonen aus dem Hilfenetzwerk und Institutionen hervorgehoben.

Traumapädagogik